Dienstag, 17. Februar 2015

Verlust ... Ende des Flusses

Das Klingeln des Telefon  löst mittlerweile schon Panik aus.
Viel zu oft habe ich viel zu viel Negatives darüber erfahren.

Es klingelt.

Ich fühl mich gelähmt. Tränen schießen mir in die Augen.

Ich reiße mich zusammen, nehme mit gefasster Stimme den Hörer ab und warte gespannt den Inhalt des Telefonates ab.

Natürlich, wie hätte es anders sein können ?
"Oma liegt im Sterben " ist das Fazit des Gespräches.
Wie hätte es auch etwas positives sein können?
Das wäre für mich doch viel zu untypisch.

Einige Sekunden brauch ich um die Nachricht zu verarbeiten.
Bloß nicht weinen, bloß nicht schwach werden.
Gefasst informiere ich den Rest meiner Familie.

Stark sein.

Stark sein für Andere , dass ist mir am wichtigsten , an mich kann ich nicht denken.
Professionell plane ich den Tag meiner Familie um, kümmere mich um Haushalt und Kinder, sodass meine Mutter im Krankenhaus ihrer Mutter auf ihren letzten Weg beistehen kann.

Ausgerechnet heute steht ein Geburtstag in meiner Familie väterlicher Seite an. Ich begleite tapfer meine Geschwister dort hin,  stopfe mir zur Zufriedenheit meiner Familie ein Stück Kuchen rein, obwohl mir eigentlich so übel ist, dass ich alles aus meinen Magen am liebsten auskotzen würde.

Zu all dem Gefühlschaos in meinem Kopf, darf ich mir nun noch anhören, dass meine Haare nach Karneval aussehen ... Wer hört sowas schon gerne wenn er sich extra schick macht...
Dann noch immer wiederkehrende Fragen über meinen Ex-Freund... danke , genau das kann ich nun auch noch gebrauchen.

Langsam merke ich wie die Fassade bröckelt. Mir ist heiß , mir ist kalt und das atmen fällt mir schwer. Ich kann vor meinen Geschwistern nicht mehr die Glückliche spielen, es kommt mir nicht fair vor, sie so zu belügen.

Schweren Herzens teile ich meinen Geschwistern von Omas Schicksal mit... erstaunlich gefasst nehmen sie es für ihr Alter.

Stunden vergehen.

Sie vergehen immer langsamer...

21 Uhr. Meine Mutter kehrt  Heim. Nun ist es also geschehen.
Ich nehme meine Mutter in den Arm, möchte ihr beistehen. Eine einzige Träne kullert mir über die Wange. Mir erscheint es nicht fair zu weinen, denn sie ist die, die ihre Mutter verloren hat.

Meine Lösung für all das hier?

Alkohol.

Ich geh in meine Stammkneipe und trinke. trinke so lange, bis ich nichts mehr fühlen und denken kann. Ertränke all die schrecklichen Gedanken in meinem Glas...

Doch am nächsten Tag fühl ich mich einfach nur leer.
Nicht mal weinen kann ich ... mittlerweile bin ich schon so abgestumpft von dieser schrecklichen Welt.

Es ist nicht fair. Kein bisschen.

Wieso hab ich nicht die Chance meiner Oma irgendwann meinen tollen Freund vorzustellen? Wieso kann meine Oma nie ihre Enkel sehen? Wieso ist meine Oma nicht mehr für mich da? Wieso ?

Bei einem Verlust eines geliebten Menschen wird uns wohl niemand eine Antwort auf das Wieso geben können. Niemand wird uns helfen können damit umzugehen ... nur wir selbst.

Selbsthilfe:
Das aller Wichtigste ist, dass du es auf keine Fall so machst wie ich.
Greife bitte nicht zum Alkohol. Denn wenn du einmal anfängst bei Probleme zu trinken, wirst du es immer wieder tun und wirst wahrscheinlich abhängig.
Dann darfst du dich nicht alleine in dein Zimmer verziehen. Versuche auf Freunde und Familie einzugehen , lass dir helfen. Du brauchst auch Jemanden der für dich da ist auch wenn du meinst du bist der Starke für Alle. Geh raus und versuch dich abzulenken , den Kopf frei zu kriegen.
Und als letztes : Weine. Bitte weine, schreie, hör laut Musik... mach das was dir hilft den Frust raus zu lassen. Dafür darfst du auch in dein Zimmer gehen . Lass es einfach raus, egal wie hart du bist.
Versuche dich an schönen Momenten festzuhalten und denk drüber nach, wie dankbar du über das sein kannst was du hattest und nicht über das, was du nun verpasst ...
Geh auf die Beerdigung. Denn das brauchst du um den Todesfall verarbeiten zu können.

"Es nimmt der Augenblick, was Jahre geben.
Je weiter man in der Erfahrung fortrückt, desto näher kommt man dem Unerforschlichen.
Die Seele führt das Leben immer mit sich, also kann sie nicht sterben.
...
Ich höre auf zu leben, aber ich habe gelebt.
Der ist der glücklichste Mensch, der das Ende seines Lebens mit dem Anfang in Verbindung sehen kann.
Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann nicht durch den Tod verlieren.
Des Menschen Seele gleicht dem Wasser. Vom Himmel kommt es. Zum Himmel steigt es. Und wieder zur Erde muss es. Ewig wechselnd. " Goethe .


Vergiss nie, dass du im Herzen die Person immer bei dir tragen wirst.

R.I.P



Sonntag, 8. Februar 2015

Lonley Day (Rückschlag)

Es ist Sonntag. Mal wieder.

Wieder ein leerer, grauer Tag voller Einsamkeit.
Wieder alleine aufwachen.
Wieder alleine einschlafen.
Wieder und wieder alleine sein.

Ich spüre wie eine Träne meine Wange runter kullert.
Ich spüre.. eigentlich spüre ich schon nichts mehr.

Ich bin lustlos, müde.

Ich sehe in den Spiegel und erkenne mich schon nicht mehr wieder.
Es ist mir aber auch egal. Mittlerweile ist mir wieder alles egal.
Ich will nur noch in meinem Bett liegen, will schlafen, will nichts mehr denken.
Ich will einfach nicht mehr sein.

So oft habe ich mich wieder aufgerafft. So oft habe ich gekämpft.
Und so oft bin ich auch schon gefallen.

Doch wofür lohnt es sich denn noch zu kämpfen, wenn ein Jeder einem in Stich gelassen hat?

Oft ist unsere Welt von leeren Worten und Versprechungen gefüllt.
Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass diese Leere sich bereits auf mich übertragen hat.
Ich bin leer, ich kann nicht mehr.

Ich bin enttäuscht. Bin enttäuscht von mir, weil ich wieder einmal so viel Hoffnung in andere Menschen gesteckt habe. Bin enttäuscht davon, dass ich wieder so schwach bin, so kaputt bin. Doch an meisten bin ich enttäuscht von den Menschen, die all das hier zu lassen und mich im Stich lassen.

Sonntag, 1. Februar 2015

Ignoranz.

Die größte Strafe die man einem Menschen antun kann, ist ihn zu ignorieren. Es löst bei uns sowohl seelische als auch körperliche Schmerzen aus.

Den ganzen Tag warte ich auf ein Zeichen von dir. Einfach nur ein Smiley oder ein ok oder sonst irgendwas, nur um zu wissen ob bei dir alles in Ordnung ist. Ich mach mir Gedanken darüber wie es dir geht.

Es kommt nichts. Und je mehr ich versuche dich zu erreichen, desto dümmer komm ich mir vor. Ich fühle mich so ausgenutzt und verarscht. Ich fühl mich einfach leer.

Immer lauter werden die Gedanken in meinem Kopf. Mit jeder Stunde, die vergeht ohne ein Zeichen von dir, wird mir immer schlechter. Mittlerweile ist mir richtig übel, ich fühl mich schon krank.

Ich suche nachdem Grund warum du mich ignorierst, doch mir fällt einfach nichts ein. Hätte ich wenigstens etwas falsch gemacht, würde ich dich verstehen und könnte damit leben. Aber das Gefühl, dass all das hier vielleicht vorbei ist, ohne Grund bringt mich um.

Ich kann es nicht verstehen.
Warum antwortest du nicht?
Wieso gehst du nicht ans Telefon?
Wieso sagst du mir nicht einfach, dass du keine Lust auf mich hast?
Wieso sagst du nicht einfach das du eine Andere hast?
Wieso ignorierst du mich?

Es bringt mich um, nicht zu wissen was Sache ist. Diese Ungewissheit, dieses erzwungene Alleine sein... es tut so verdammt weh. Würdest du mir sagen was falsch ist oder das es nicht mehr funktioniert, wäre das sicherlich nicht das was ich hören möchte aber es wäre für mich einfacher damit umzugehen.

Die Nacht beginnt. Immer noch nichts von dir. Die Gedanken schreien laut in meinem Kopf. Ich male mir jede erdenkliche Situation aus. Alle zwei Stunden wache ich auf. Sehe auf mein Handy. Nichts. Kaum kann ich wieder einschlafen, muss es aber weil mein Körper so erschöpft ist.

Der nächste Tag beginnt. Ein neuer Tag, an dem ich wieder darauf warten kann, dass du dich dazu entscheidest, mir zu schreiben.