Ich möchte hier einmal kurz was über mich erzählen, damit es dir leichter fällt mich zu verstehen und du dich eventuell selbst wieder erkennst.
Ich bin Natalie, bin 20 Jahre alt und neige zu Depression.
Ich war schon immer ein sehr emotionaler Mensch, viel in mich gekehrt und stell das Wohl anderer gerne über meins. Wenn ich ehrlich bin, kann ich mit Stress nicht umgehen. Ich rede es aber mir selbst und anderen gerne ein und denke, dass ich alles alleine kann. Ich lass mir nicht helfen aber schrei bei den Problemen aller Anderen immer gerne hier.
Am Ende bin ich mit meinem Leben überfordert, mit ihrem Leben überfordert und es geht nichts mehr. Mir wird übel, richtig übel. Ich hab das Gefühl krank zu werden und würde am liebsten nur in meinem Bett liegen und darauf warten, dass sich all diese Probleme in Luft auflösen.
Soweit so gut, keine Depression. Nur die Reaktion eines Menschen der halt etwas "schwächer" ist. Ich bewundere die Menschen die sich um nichts Gedanken machen, die einfach abschalten können. Oft kann ich Nachts nicht schlafen weil meine eigenen Gedanken mich quälen. Meistens sind meine Gedanken auch nur daran Schuld, dass es mir schlecht geht. Ich rede mir gerne selbst alles kaputt.
Dann gab es da eine Zeit in der es mir sehr schlecht ging. Wirklich sehr schlecht und ich sage mal Hallo Depressionen. Ich hatte eine Beziehung von der ich dachte sie wäre mein Leben. Ich hatte eine beste Freundin, die mein Leben war. Ich musste mein Abitur bestehen. Musste alles gut machen.
Damit fing alles an. Zudem Stress vom Lernen kamen Beziehungsprobleme. Schlussendlich eine Trennung, in der Hoffnung mein Abi besser zu schaffen. Dann sollte man meinen, eine beste Freundin ist für einen da in einer solchen Zeit. War sie nicht. Sie war einfach nicht für mich da und ich frage mich immer noch wieso? Was hab ich dir je getan? War ich dir nie das wert was du mir wert warst? All diese Fragen werden wohl immer ungeklärt bleiben.
Nach vielen Gesprächen mich ,und obwohl es mir in der Zeit ohne ihn so gut ging , habe ich mich erweichen lassen und bin wieder mit meinem Ex zusammen gekommen.
Dann das Geständnis "Ich hab mit deiner besten Freundin geschlafen"
Da war sie also gewesen. Deswegen war sie nicht für mich da. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt um die Liebe meines Exfreundes zu kämpfen.
Erst hieß es , es war einmal betrunken, dann wurde es immer öfters. Ich fühlte mich hintergangen , alleine, schmutzig. Viel mehr von meiner besten Freundin als von meinem Freund. Deswegen hasste ich sie anfangs wohl auch mehr als ihn. Weil sie mich alleine gelassen hat. Auf ihn war ich einfach nur sauer weil er mir meine beste Freundin genommen hat. Ich begann den größten Fehler meines Lebens, hörte nicht auf meine Freunde und steigerte mich in meine Beziehung rein. Zog mit ihm zusammen in der Hoffnung, dass wenn wir beide zusammen sind alles gut wird.
Doch es wurde nur alles schlimmer. Ich konnte nie das Bild los werden das die Beiden zusammen im Bett waren, konnte nie abschalten. Sie machte mir Vorwürfe warum ich sie so hasste und ihn nicht und schob mich damit nur immer mehr zu ihm. Ich hatte das Gefühl, dass er der einzige Mensch der Welt ist der mich versteht und der für mich da ist.
Aber er machte nur alles schlimmer. Machte mich schlimmer. Sie beide machten mich schlimmer. Ich verlor meine Lebensfreude, die alle so sehr an mir liebten. Verlor meinen Humor, mein Lachen, meine Träume und meine Freunde.
Ich saß morgens auf der Couch, im Schlafanzug unter einer Decke. Tränen kullerten mir die Wange hinunter. Ich wollte nicht zur Arbeit, nicht da wo ich schon einmal geschlagen hatte. Hatte Angst vor Schmerzen. Meldete mich krank.
Saß Mittags auf der Couch, saß Abends auf der Couch , ging in mein Bett. Ich war motivationslos, traurig und fühlte mich einfach leer. Ich war reizbar. Sehr reizbar. Aggressiv. Ich hab geschrien, gegen eine Wand geschlagen, Sachen geschmissen und schlussendlich mir ernsthaft Gedanken gemacht was die effektivste Arte wäre sich selbst umzubringen. Nicht das ich suizidgefährdet war aber der Gedanke, dass ich mir ernsthaft Gedanken darüber gemacht habe wie ich es beenden könnte und das ich mein Leben für so wertlos gehalten habe lässt mich heute noch erschrecken.
Dies ist der Punkt in den man sich in professioneller Hilfe begeben sollte. Einfacher gesagt als getan. Ich konnte es nicht. Wie oft hab ich es versucht , habe die Nummer der Psychologin gewählt und habe wieder aufgelegt ? Unzählige Male. Was tun wenn man alleine gelassen wird damit und der Partner einen nur noch mehr reinzieht?
Natürlich ist es nicht leicht wenn der Partner depressiv ist aber jemanden anzuschreien der weint oder gar zu ignorieren ist unmenschlich . Als die Nachbarn ihn auf meinen Zustand ansprachen weil sie mich Nachts laut weinen hörten , leugnete er dies nur. Es war mir peinlich. Fürchterlich peinlich das mich jemand weinen hörte aber ich konnte nicht anders. Ich musste weinen auch wenn es oftmals nur simple Sachen waren die mich dazu brachten.
Dann kam der Tag auf den ich fürchterlich stolz bin und seit dem es mir wieder besser geht.
Mein Freund trennte sich von mir. Angeblich weil es sich nicht mehr richtig anfühlte. Auf deutsch gesagt weil er wieder was mit meiner "besten Freundin" hatte. Heute sind sie sogar ein Paar.Jedenfalls stand ich auf, rief meine Familie an , fragte ob ich zurück ziehen kann, ohne eine Träne. Eine halbe Stunde später hatte ich das wichtigste gepackt und wurde abgeholt. Zuhause in meinem Zimmer lies ich meine Trauer, Wut, Verzweiflung raus. Aber irgendwas hatte mich stark gemacht. Vielleicht war es einfach nur all der Stress der von mir abfiel der all das so erträglich machte oder meine Familie die mir so viel Halt gab.
Es begann einer langer Weg um wieder glücklich zu werden. Meine Tipps dazu habe ich euch schon in einem vorherigen Post geschrieben.
Jetzt kann ich sagen, dass ich wieder ich bin und alles scheint gut zu werden.
Warum ich all das hier in einem Blog veröffentliche obwohl es doch privat ist?
Damit Menschen, die sich so fühlen wie ich, nicht alleine sind. Damit ich ihnen helfen kann. Damit ich dir helfen kann. Vielleicht kannst du aus meinen Fehlern und Erfahrungen lernen und vielleicht kann ich dir beibringen dich selbst zu lieben.
Wenn du jemand bist, der sich über all das hier lustig macht und es ins lächerliche zieht, dann viel Spaß dabei. Sei dir sicher mir ist das egal, denn wenn du so etwas tust, kannst du wahrlich nicht sehr hell im Kopf sein. Depression ist eine Krankheit und hat nichts mit Schwäche zu tun. Und Emotional sein ist kein Fehler, man muss nur lernen damit richtig umzugehen um nicht kaputt zu gehen.
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